Columns III: Revenge of Columns

Columns III: Revenge of Columns

Unter meinen ersten Konsolenspielen war Columns für das Sega Mega Drive, das sich auf dem beiliegenden 6-in-1 Modul befand. Es handelt sich um ein hübsches Match-3 Puzzlespiel mit Juwelen, das ich damals für ein paar Runden immer recht spaßig fand.

Die ersten Runden sind noch relativ gemütlich.

Die ersten Runden sind noch relativ gemütlich.

Allerdings brauche ich in einem Spiel ein klar definiertes, narrativ untermauertes Ziel. Daher motivieren mich rein auf Gameplay und Highscorejagd fokussierte Puzzler wie Columns oder Tetris nie besonders lange. Als ich Anfang des Jahres beim Stöbern durch meine Sega Mega Drive Collection Columns III: Revenge of Columns anwarf, war ich überrascht, dort eine Art Abenteuermodus vorzufinden. Meine Neugier war geweckt.

Das Abenteuer besteht darin, sich auf der Suche nach einem Schatz durch die Kammern einer Pyramide zu arbeiten. In jedem Raum wartet ein Wächter darauf, besiegt zu werden. Dabei spielt jeder für sich Columns, allerdings kann den Gegnern durch diverse Kniffe zugesetzt werden: Wurden genügend Steine eingesammelt, lassen sich Reihen von Blöcken auf die andere Seite schicken. Einige spezielle Juwelen lösen Flüche aus, bei denen zum Beispiel die Säulen schneller herabfallen, alle Steine grau dargestellt werden, oder das gegnerische Spielfeld auf den Kopf gestellt wird. Dazu können in begrenzter Anzahl Gegenstände eingesetzt werden, die etwa alle Juwelen verschwinden lassen, falls es mal brenzlig wird.

Das Duell gegen den Zombie wird langsam brenzlig.

Das Duell gegen den Zombie wird langsam brenzlig.

Spannend daran war für mich, was für einen großen Unterschied es für meine Motivation gemacht hat, dass mir ein Einzelspielermodus ein Ziel setzt, und sei es narrativ noch so schwach unterfüttert. Allein die Tatsache, dass es nach jedem gewonnenen Match auf der Pyramidenkarte eine Station weiterging, und mich die nächste putzig animierte Kreatur in einem kurzen Dialog zum Duell aufforderte, motivierte mich, das Spiel weiter alleine anzugehen.

Doch leider hat dieser Ansatz auch Grenzen: Kompetitives Puzzle-Gameplay gegen eine CPU funktioniert leider nur bedingt. Zumindest für mich. Ab einem gewissen Punkt musste ich einsehen, dass ich einem pixeligen, von einem 16-Bit Prozessor simulierten Skorpion in Columns einfach hoffnungslos unterlegen bin. Während menschliche Gegenspieler durch zusätzliche Blockreihen oder die Flucheffekte schon mal schnell aus der Fassung geraten, kann man im Singleplayer eigentlich nur so gut spielen wie möglich und dabei hoffen oder beten, dass der Computer endlich mal beschließt, doch ein paar Fehler zu begehen.

Mir intellektuell hoffnungslos überlegen: Der Skorpion.

Mir intellektuell hoffnungslos überlegen: Der Skorpion.

Nach einer Weile kam mir daher doch die Geduld abhanden, den Single Player Modus von Columns III weiterzuverfolgen. Im Multiplayer macht es natürlich weiterhin Spaß. Aber meine Abenteuer suche ich mir fortan vermutlich wieder in anderen Genres.